Ich habe diese Thema noch einmal überarbeitet,von Formelfehlern befreit und in ein PDF-Dokument zusammengefasst. Sie können es
hier
finden.
Wenn man schon über bestehende Theorien meckert, sollte man wenigsten einen
alternativen Vorschlag präsentieren können. In meiner jahrelangen teils
uni-bezogenen, teils privaten Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen und
Elementarteilchen habe ich folgende Überlegungen zusammengetragen, die ihren
Ursprung in diesen bis heute offenen Fragen hatten:
1) Wie kann man die Ruhemasse der Elementarteilchen erklären?
2) Wie lässt sich die Gravitation in das Theoriegebäude der anderen Wechselwirkungen einbetten?
3) Wieso existiert keine elementare Spin-0-Wechselwirkung?
Zu Punkt 1: Es ist erst einmal von elementarer Bedeutung, zu klären, was ein Elementarteilchen
überhaupt ist. Nach heutigem Stand des Wissens sind dies die Leptonen
(Elektron, Myon, Tauon + entsprechende Neutrinos) und die Quarks. Unter
elementar könnte man „nicht weiter teilbar“ verstehen, also das Fehlen
einer inneren Struktur, wie es z.B. bei den Nukleonen der Fall ist.
Zu Punkt 2: Darauf werde ich auch keine befriedigende Antwort liefern können. Ich kann nur
ein der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Quantentheorie gemeinsames
mathematisches Prinzip zur Auffindung der Feldgleichungen (z.B. Einsteins
Feldgleichungen, oder die Maxwellgleichungen => Elektromagnetische
Wechselwirkung) präsentieren.
Zu Punkt 3: Das Graviton (Gravitationsquant) besitzt den Spin 2, das Photon (Lichtquant),
die Gluonen (Feldquanten der starken Wechselwirkung) und die W
± und Z-Bosonen (Feldquanten der Schwachen Wechselwirkung) besitzen den Spin 1. Wo bleibt ein elementares Spin-0-Feldquant? Es existiert derzeit in den Theoriebüchern ein
vor Willkür strotzendes Higgs-Feld, welches den Spin 0 besitzen soll und für
die Massengenerierung der Elementarteilchen verantwortlich gemacht wird. Es wurde bis heute nicht nachgewiesen.
Meine Idee beruht nicht auf einer Erweiterung des vierdimensionalen
Raum-Zeit-Kontinuums, so wie es in der Kaluza-Klein- oder String-Theorie der
Fall ist. Ich verzichte auf ein unnötiges Aufblähen der Dimensionen und
versuche vielmehr, die Erkenntnisse der Relativitätstheorie zu erweitern, bzw.
auszuschöpfen. Dazu erinnern wir uns an die Kapitel „
Bewegungsgleichung im
Gravitationsfeld (Geodäten)“ und „
Die Einsteinschen Feldgleichungen“.
Dort gelangten wir durch Differentiation einer invarianten skalaren Funktion
zu Tensoren höherer Stufe, also z.B.
Der Kurvenparameter
wird in der Relativitätstheorie oft als Eigenzeit
bezeichnet. In der Differentialgeometrie ist er jedoch nicht näher spezifiziert, außer, dass
ein invarianter Parameter ist. Bei den Differentialen unterscheide ich weiterhin zwischen einem „d“ und einem
“. Mit einem „d“ meine ich das totale Differential mit einem „
“ die partielle Ableitung. Es wird hoffentlich gleich klar werden, was ich meine. Der Knackpunkt ist der: In der Relativitätstheorie wird davon
ausgegangen, dass die Funktion
nur von den Viererkoordinaten abhängen
darf. Was aber, wenn man der Funktion
ein wenig mehr Freiheiten einräumt? Wir machen daher den folgenden Ansatz:
Man muss schon scharf hinsehen, um den Unterschied feststellen zu können. Wir
verlangen einfach nur, dass
auch explizit von dem Kurvenparameter abhängen darf. Bilden wir nun die totale
Ableitung (fürchterliches Wort):
Es taucht ein zusätzlicher Ableitungsterm nach dem Kurvenparameter auf. Ich gebe zu, das ist noch nicht besonders aufregend. Werfen wir jetzt einen Blick auf die Quantenmechanik, um ein wenig mehr an Klarheit zu gewinnen. Dort werden Energie- und Impuls, zusammengefasst zum Viererimpuls
und quantisiert, d.h. der Viererimpuls wird durch die Viererableitung ersetzt. Die Ruhemasse m eines Teilchens geht weiterhin als freier Parameter ein:
->
m -> m
Zu den quantenmechanischen Bewegungsgleichungen gelangt man nun (etwas unsauber aber dafür schnell, wenn man den vierdimensionalen Impulsoperator in einen skalaren Raum abbildet, nämlich auf die Ruhemasse, also z.B. (Anmerkung: die Lichtgeschwindigkeit c und das Wirkungsquantum werden 1 gesetzt)
(Diracgleichung)
(Klein-Gordon-Gleichung)
Dieses „Abbildungsprinzip“ kommt einem doch sehr bekannt vor. Schauen wir noch einmal zurück auf das Wegelement:
Wenn wir unseren Kurvenparameter wieder mit der Eigenzeit
identifizieren, haben wir unser Wegelement einfach in einem anderen
Koordinatensystem dargestellt, nämlich einem Inertialsystem, oder wenn man so
will, dem Ruhesystem eines Teilchens. Man hantiert in der Relativitätstheorie,
aber auch in der Quantentheorie immer mit zwei Koordinatensystemen. Das eine ist
das Ruhesystem des Teilchens und das andere ein relativ zu diesem bewegtes
Koordinatensystem. Die Dirac- oder Klein-Gordon-Gleichung beinhalten dieselbe
Vorgehensweise wie beim Wegelement. Doch jetzt kommt der neue Gedanke. Schauen
wir noch einmal auf
Der Impulsoperator
taucht auf der rechten Seite auf. Wir wollen die Ableitung von
nach dem Kurvenparameter als Massenoperator identifizieren. Wir gelangen so zu den verallgemeinerten quantenmechanischen Bewegungsgleichungen:
-> : Viererimpulsoperator
m -> : Massenoperator
: Diracgleichung
: Klein-Gordon-Gleichung
Das ist im Grunde schon alles. Womit wir uns jetzt noch
beschäftigen müssen, sind die Konsequenzen, die sich aus diesem Ansatz
ergeben. Die Quantisierung der Ruhemasse lässt vermuten, dass sich ein
Eigenwertspektrum für die Elementarteilchen gewinnen lassen kann. Dazu mehr
sehr viel später. Zunächt müssen wir zeigen, dass die altbekannten
quantenmechanischen Bewegungsgleichungen in den „neuen“, verallgemeinerten
enthalten sind. Nehmen wir uns die Klein-Gordon-Gleichung vor und machen den Ansatz:
dann folgt
Wir erhalten nach Abspaltung der
-Abhängigkeit
also die gute alte Klein-Gordon-Gleichung. Gleiches kann man für die
verallgemeinerte Dirac-Gleichung zeigen. Das war kein Kunststück. Die Separation der Masse gelingt auch
nur deshalb, weil keine
-abhängigen
Terme in die Bewegungsgleichung mit eingehen. Das ändert sich natürlich, wenn
-abhängige
Wechselwirkungsterme mit einbezogen werden müssen. In der Quantentheorie gelangt man,
gezwungener Maßen, zu den Wechselwirkungen, wenn man lokale Eichtransformationen zulässt, also
Man beachte, dass bei den quantenmechanischen Wellenfunktionen die Viererkoordinaten natürlich nicht mehr von dem Kurvenparameter abhängen.
Die Eichtransformation hat zur Folge, dass eine Wechselwirkung erforderlich ist, damit die quantenmechanischen
Bewegungsgleichungen weiterhin invariant gegenüber den Eichtransformationen
bleiben. Man muss die Impulsoperatoren modifizieren, in dem man eine „kovariante“
Ableitung einführt (kovariant aber nicht im Sinne der Relativitätstheorie).
Das Transformationspaket muss demnach vollständig so lauten:
Die Abhängigkeit der Phasenfunktion
von
erfordert die Einführung einer skalaren (Spin-0) Funktion
.
Bleibt nur noch zu zeigen, dass die Bewegungsgleichungen für das Viererpotential
und die skalare Funktion
invariant gegenüber den obigen Transformationen sind. Dazu bemühen wir uns
der altbekannten Kommutatortechnik, dabei gilt ab jetzt:
also
Man sieht z.B. sehr leicht an dem Feldstärketensor
, dass dieser invariant unter obigen Transformationen ist, denn
Ich habe weiter oben ein gemeinsames mathematisches
Prinzip zum Auffinden der Bewegungsgleichungen der verschiedenen
Wechselwirkungen versprochen. An dieser Stelle möchte ich das Versprechen einlösen.
Es ist nicht ganz einzusehen, wie man mit Hilfe der Kommutatortechnik auf die
Einsteinschen Feldgleichungen kommen kann. Wie im Kapitel „
Bewegungsgleichung im
Gravitationsfeld (Geodäten)“ gezeigt kann man die Ableitung
der Basisvektoren mit Hilfe der Christoffelsymbole wieder auf die Basisvektoren selbst zurückführen:
Wenden wir also den Kommutator auf die Basisvektoren an (bitte die Zwischenschritte selber nachrechnen):
ist der Riemannsche Krümmungstensor, aus dem sich die Einsteinschen Feldgleichungen ableiten lassen. Doch zurück zu dem neuen Feldstärketensor
. Da Ableitungen nach dem Kurvenparameter etwas mit der Masse eines Feldes oder Teilchen zu tun haben, müssen Wir die Bewgungsgleichungen für das
Vierrepotential
und das skalare Potential finden. üblicherweise bastelt man sich eine Lagrangedichte
L zurecht und erhält die gesuchten Gleichungen mit Hilfe der
Euler-Lagrange-Gleichnungen. Der Konstruktion der Lagrangedichte haftet ein
wenig Willkür an. Wir wollen uns zur Randbedingung machen, dass sich als
Grenzfall die (freien) Maxwellgleichungen ergeben. Wir machen folgenden Ansatz
Für das Viererpotential lauten die Euler-Lagrangegleichungen z.B.
Mit
ergibt sich
und
Mit Hilfe der Eichbedingung
lassen sich die beiden Gleichungen entkoppeln
Wir wollen folgende Fälle unterscheiden:
(1)
(2)
(3)
(4)
Kommen wir, ohne Luft zu holen, zu Fall 1)
. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Eichbedingung. Wenn kein skalares Potential vorhanden ist, reduziert sich die Eichbedingung auf
Das ist die bekannte Lorentzeichung. Mit den Maxwellgleichungen
Wir wissen aus dem Experiment, dass die Photonen masselos oder nahezu masselos sind. Masselosigkeit bedeutet aber eine
-Unabhängigkeit des Viererpotentials. Die anderen Fälle werde ich zu einem späteren Zeitpunkt diskutieren.