Erde

Die Erde zeichnet sich gegenüber ihren acht Nachbarplaneten durch die einzigartige Eigenschaft aus, dass auf ihr Leben existiert. Zwar besitzen einige der andere Planeten eine Atmosphäre, die möglichem Leben als Schutzschild gegen kosmische Strahlung dienen könnte, und lebenswichtiges Wasser, jedoch müssen eine Reihe weiterer Bedingungen erfüllt sein, damit sich Leben aus der Ursuppe erheben kann. Es ist ein wissenschaftliches Faktum und ein ärgernis der Kirche, dass Leben immer dann entsteht, wenn man den richtigen Chemiecocktail wohltemperiert zusammenmixed. Die interessante und wissenschaftlich nicht zu beantwortende Frage ist, was tote Materie dazu veranlasst, zu stoffwechseln, sich zu reproduzieren und irgendwann herumzuhüpfen. Bemerkenswert ist die enorm hohe Geschwindigkeit, mit der sich Leben auf der Erde entwickelt hat. Das Alter der Erde wird auf 4,5 bis 4,6 Milliarden Jahre geschätzt. Das älteste Fossil eines lebenden Organismus ist aber nur ca. 3,9 Milliarden alt. Die Erde ist der feuchteste Planet unseres Sonnensystems und wahrscheinlich auch der einzige, auf dem Wasser in flüssiger Form anzutreffen ist. Obwohl irdisches Leben ohne Wasser nicht existieren könnte, wünscht man sich das lebensspendende Naß doch selten in Form von kalten Schauern. 71 % der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Es ist schon fast ein Witz, dass der Mensch zu fast ebensoviel Prozent aus Wasser besteht. Das Vorhandensein von Sauerstoff in der Atmosphäre eines Planeten ist ein Indiz für organisches Leben. Denn: Sauerstoff reagiert sehr leicht mit anderen Elementen und würde demnach schnell verschwinden, wenn nicht ständig Nachschub produziert werden würde – Pflanz sei Dank.

Die Erde saust nicht alleine mit ca. 106 000 km pro Stunde um die Sonne. Sie wird begleitet von ihrem treuen Trabanten, den Mond. Dieser besitzt einen stärkeren physikalischen Einfluß auf uns als man denken könnte. Er bereitet uns nicht nur ein paar schlaflose Nächte, wenn er in voller Pracht auf unser Kopfkissen scheint. Er zieht und zerrt an der Erde und ist somit für Ebbe und Flut mitverantwortlich. Aber auch die Sonne hat einen entscheidenden Einfluß auf Ebbe und Flut. Ihre gezeitenerzeugende Kraft beträgt jedoch nur 46 Prozent der des Mondes. Bei Neumond und bei Vollmond, wenn Sonne, Mond und Erde auf einer geraden Linie stehen, addieren sich die von der Sonne und vom Mond hervorgerufenen Fluten und es entsteht die so genannte Springtide, bei der die Flut höher und die Ebbe niedriger ist. Also, wenn der Himmel bewölkt ist, der deutsche Leser weiß wovon ich spreche, kann man bei aufmerksamer Beobachtung des Meeresspiegels etwas über die relative Lage von Sonne, Mond und Erde aussagen – Physik sei Dank.

Nebenbei bremst der Mond die Erde ständig aus, d.h. er sorgt dafür, dass sich die Erdrotation um 2 Millisekunden (1 Millisekunde =   Sekunde) pro Jahrhundert verlangsamt. Tolle Aussichten, denn das bedeutet mehr Freizeit für alle in der Zukunft. Vor rund 900 Millionen Jahren jedenfalls gab es 481 Tage pro Jahr, wobei ein Tag 18 Stunden dauerte. Die Erde ist natürlich der bestuntersuchte Planet unseres Sonnensystems. Sie besitzt einen Kern aus Eisen und Nickel, der mit ca. 7000 ° C heißer ist als die Sonnenoberfläche. Der Großteil der Masse ist im Erdkern und den umgebenen Mantel vereinigt. Auf Platz drei mit 0,4 % der Erdmasse befindet sich die Erdkruste, dann folgen die Ozeane mit 0,02 % und das Schlusslicht bildet die Atmosphäre mit 0,0000008 %.

Mankann jetzt schon so viel verraten: In unmittelbarer Planetennachbarschaft ist kein angenehmeres Plätzchen als die Erde zu finden. Deshalb bleibt nur die logische Schlussfolgerung, etwas behutsamer mit unserer Erde umzugehen und sie nicht zur Planetenmüllkippe verkommen zu lassen. Das bedeutet im „kleinen“ u.a., sich auch im Urlaub nach ein wenig Strandmüll zu bücken. Auch wenn dies von einigen Strandschweinen als „uncoole Aktion“ belächelt wird, muss man Verständnis für die auf der unteren Evolutions-Sprosse verweilenden aufbringen. Einem Mistkäfer kann man auch nicht vorwerfen, dass er sich auf seiner Kotkugel wohlfühlt, es ist seine Bestimmung.

Technische Daten der Erde (ca.-Werte):