Der Mars ist schon seit der Antike bekannt. Wahrscheinlich erhielt er den Namen des
römischen Kriegsgottes aufgrund seiner rötlichen Färbung. Die zwei Monde des
Mars, die aussehen wie zwei zerbeulte Kartoffeln, erhielten ihre Namen in
Anlehnung an den ihres Vaters
Phobus (22,2 km Durchmesser und 9378 km vom Zentrum des Mars entfernt) und Deimos
(12,6 km Durchmesser und 23 459 km vom Zentrum des Mars entfernt) sind in der römischen
Mythologie die Söhne von Mars und der nymphomanischen Venus. Einen Termin
sollte sich jeder in seinem Kalender für eine nette Planetenkatastrophe
freihalten. In ca. 50 Millionen Jahren wird Phobos wahrscheinlich auf der
Marsoberfläche einschlagen, da seine Umlaufbahn instabil ist (der Abstand zum
Mars verkleinert sich pro Jahrhundert um ca. 1,8 Meter).
Der Mars ist für die Wissenschaft von größtem
Interesse, da er sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet und der Erde in
vielen Punkten sehr ähnlich ist. Eine Reihe von Sonden besuchten den Mars und
lieferten eine Vielzahl umwerfender Bilder und Informationen, jedoch noch kein
Zeichen marsianischen Lebens, obwohl der Mars aussichtsreichster Kandidat für
außerirdisches Leben ist. In jüngster Vergangenheit machte eine Marsmission
der NASA Schlagzeilen. Es wurden ca. 400 Millionen Dollar in den Mars-Sand
gesetzt, weil ein Programmierer die Längeneinheiten Meter und Inch
verwechselte. Teurer Nationalstolz, denn die Amerikaner weigern sich beharrlich
international anerkannte physikalische Einheiten zu übernehmen (z.B. Meile
statt Kilometer, Fahrenheit statt Celsius usw.). Andererseits kostet eine
Marsmission nicht mehr als ein gut besetzter Hollywoodstreifen, also kann man
einen Mars-Flop schon verzeihen.
Tief Luft holen sollten zukünftige Marssiedler nicht.
Die Marsatmosphäre besteht zu 95 % aus Stickstoff. Sauerstoff ist nur zu 0,2 %
vorhanden. Die spärlichen Ressourcen von Sauerstoff und Wasserdampf in der
Marsatmosphäre könnten mit Hilfe zukünftiger Technik angezapft werden und
somit die Grundlage zur Besiedlung des Planeten bilden. Eine bemannte (um keine
Frauenbeauftragte aufzuscheuchen: meinetwegen auch befraute) Mission zum Mars
ist geplant und wird sehr wahrscheinlich auch durchgesetzt. Spektakuläre
Ausflugsziele hat der Mars für zukünftige Besucher schon zu bieten:
- Olympus Mons den größten
Berg bzw. Vulkan des Sonnensystems mit 24 km Höhe und 500 km Durchmesser (eine
weitere Herausforderung für Reinhold Messner für eine Besteigung ohne
Sauerstoffmaske)
- Valles Marineris: ein System von 4000 km langen Canyons, mit Tiefen zwischen 2 bis 7 Kilometern
- Hellas Planitia ein 6 km tiefer Einschlagskrater mit einem Durchmesser von 2000 km
- Und für die Wintersportler zwei Polkappen aus Trockeneis (das ist Kohlendioxid in fester Form)
Mars ist am besten während seiner Opposition zu beobachten, d.h., wenn er der
Sonne genau gegenübersteht und die ganze Nacht hindurch zu sehen ist. Die
Umlaufbahn des Mars ist ellipsenförmig. Der sonnennächste Punkt (oder auch
Perihel) ist ca. 55 Millionen Kilometer und der sonnenfernste Punkt (oder auch Aphel) ca. 101 Millionen
Kilometer von der Sonne entfernt. Treffen Opposition und Perihel zusammen (das
ist etwa alle 15 Jahre der Fall), so ist der Mars das hellste Gestirn am Nachthimmel.
Die Atmosphäre des Mars ist hauchdünn. Der
durchschnittliche Atmosphärendruck beträgt 7 Millibar (ca. 1 % des irdischen
Atmosphärendruckes). Das Landschaftsfoto der Marsoberfläche sieht ein wenig
aus wie ein rotstichiges Foto des Landesinneren von Fuerteventura.
Die maximale Temperatur von 17 ° C und fehlendes Badewasser laden jedoch wenig zu
einem Strandurlaub ein. Man nimmt an, dass es in der Vergangenheit auf dem Mars
ausgedehnte Flußsysteme und sogar Ozeane gab. Das Alter der Kanalsysteme wird
auf ca. 4 Milliarden Jahre geschätzt. Wenn es also damals Leben gab, wird man
heute nach uralten Fossilien suchen müssen. 1996 wurden erste Hinweise auf
primitive Lebensformen in einem faustgroßen Meteoriten, der vom Mars stammt,
gefunden. Man entdeckte unter dem Elektronenmikroskop 0,8 Mikrometer große
Strukturen (ca. 1 tausendstel Millimeter), die irdischen versteinerten Bakterien
ähnlich sehen. Vor ungefähr 15 Millionen
Jahren schlug möglicherweise ein Asteroid auf dem Mars ein und katapultierte
den Gesteinsbrocken ins All. Vor schätzungsweise 13000 Jahren
schlug das Gestein als Meteorit in der Antarktis ein.
Technische Daten des Mars (ca.-Werte):